Online-Petition gestartet

Maike Grünagel fordert Corona-Prämie für Mitarbeiter*innen der Behindertenhilfe

 Beschäftigte der Altenpflege erhalten die sogenannte Corona-Prämie: 1000 Euro vom Bund, 500 Euro vom Land. Das ist auch gut so, findet Maike Grünagel. Aber Beschäftigte in der Behindertenhilfe erhalten gar nichts und das findet sie ungerecht und setzt sich für eine Gleichbehandlung aller Beschäftigten ein. Dazu hat sie eine Online-Petition gestartet und schon mehr als 24.000 Unterschriften gesammelt.

Maike Grünagel arbeitet im „Haus Hubwald“, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Eppelborn. Hier arbeiten Mitarbeiter*innen im Bereich der Pflege und im Bereich der Eingliederungshilfe. „Alle haben das gleiche Ziel: dass es den Menschen, die wir pflegen und betreuen, gut geht“, sagt Maike Grünagel, die sich auch im Betriebsrat engagiert. Die Einrichtung werde mit der Corona-Prämie nun in zwei Lager geteilt: die einen bekommen den Bonus, die anderen nicht. Das spalte das Haus und die Mitarbeiter*innen. „Bedeutet das, dass die eine Arbeit mehr wert ist als die andere?“, fragt Grünagel und erklärt: „Die Menschen mit Beeinträchtigungen haben ebenso erhöhten Unterstützungsbedarf. Sie verstehen die Maßnahmen zum Infektionsschutz, wie Maske tragen, Abstand halten nicht.“

Außerdem sei in diesem Bereich die interne und externe Tagestruktur über Monate weggefallen, das ginge nicht spurlos an den zu Betreuenden vorüber. „Die Mitarbeiter*innen der Eingliederungshilfe setzen seit Monaten die Maßnahmen um und versuchen den Wegfall der Tagesstruktur zu kompensieren. Sie kommen dabei an ihre Grenzen“, sagt Maike Grünagel. Mittlerweile gäbe es wieder interne und externe Angebote, die aber unter strengen Hygienerichtlinien durchgeführt werden müssen.

Maike Grünagel selbst hat den Bonus erhalten, will diese Ungerechtigkeit aber nicht akzeptieren. Deshalb hat sie die Online-Petition gestartet: change.org/CoronazuschlagBehindertenhilfe

Sobald sie 25.000 Stimmen gesammelt hat, wird sie die Petition beim Bund einreichen und hofft, damit etwas zu bewegen. In ihrem eigenen Wirkungsfeld, dem „Haus Hubwald“, bewegt sich schon was. Hier zeigen sich die Mitarbeiter*innen der Pflege solidarisch und teilen quasi ihren Bonus mit den Kolleg*innen, die keinen erhalten haben.

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