Eine tolle Spende haben Einrichtungsleiter Andreas Schackmar und Pflegedienstleiterin Claudia Wagner im Garten des „Wohnen Autismus Saar“ in Empfang nehmen dürfen: eine Nestschaukel. Diese kann nun und wird bereits seit einigen Tagen rege von den Bewohner*innen der Einrichtung für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Heusweiler genutzt. So ganz empfangen wurde die Schaukel aber am offiziellen Spendenübergabetermin natürlich nicht; schließlich wurde sie bereits vorher professionell geliefert und aufgebaut sowie im April auch vom TÜV abgenommen.
Möglich wurde dies durch die „Lebensgemeinschaft Möwe Jonathan“. Deren Mitglieder sind alles Eltern, deren Kinder die Diagnose Autismus haben und die sich seither für diese einsetzen und engagieren. Ja, durch die Elterninitiative wurde quasi die Wohneinrichtung für Menschen mit Autismus erst möglich gemacht – durch den unaufhörlichen und hartnäckigen Einsatz der Eltern für die Belange ihrer Kinder. „Unser gemeinsamer Austausch und die Zusammenarbeit mit Euch hat immer sehr gut geklappt“, lobt Einrichtungsleiter Andreas Schackmar das Engagement der Elterninitiative, die 1995 einen eigenen Verein gegründet hat.
Die Betreuung von Menschen mit Autismus ist im Alltag eine Herausforderung, denn sie haben eine Störung der Wahrnehmungsverarbeitung. Das bedeutet, dass die Menschen häufig mit bestimmten Zwängen leben, empfindlich auf etwa laute Geräusche oder grelle Farben reagieren und sich vor sozialen Kontakten scheuen. Das bereitet ihnen und ihren Eltern im alltäglichen Leben viele Probleme, weshalb die Eltern schon vor rund 30 Jahren professionelle Unterstützung suchten. Viele Gänge zum Ministerium waren nötig, bis eine Lösung gefunden wurde. Diese war der Schwesternverband der 2003 eine Tagesförderstätte für Menschen mit Autismus eröffnete und vor fast 10 Jahren dann eine Wohneinrichtung. Seit den Anfängen werden beide Einrichtungen von der Elterninitiative quasi als Förderverein unterstützt. Das „Wohnen Autismus Saar“ erhielt dank dem Verein bereits ein Gartenhaus, Gartenbänke und Tische und zum Beispiel auch Ventilatoren für die Gruppenküche. Die neuste Spende, die Nestschaukel, dient der basalen Stimulation, der Förderung des Gleichgewichtssinns und kann beruhigend wirken. Insgesamt hat sie rund 9.750 Euro gekostet. Die „Lebensgemeinschaft Möwe Jonathan“ hat davon fast 4.900 Euro übernommen – der Rest übernahm der Schwesternverband als Träger.
Offiziell übergeben wurde die Schaukel von Stefan Fecht, Barbara Fecht, Andreas Gehring sowie Ingrid und Gerhard Weber. Drei davon sind auch im sogenannten Bewohnerbeirat, die sich für die Belange der Bewohner einsetzen und dazu regelmäßig mit der Einrichtungsleitung im Austausch stehen. „Wobei die Kommunikation mit Herrn Schackmar und seinem Team so gut funktioniert, dass wir sowieso immer im Austausch sind und es mittlerweile eigentlich gar keine Probleme mehr gibt“, loben Stefan Fecht und Gerhard Weber lächelnd. Aller Anfang ist bekanntlich schwer, so sei es auch in der Wohneinrichtung gewesen, bis sich die Bewohner*innen eingelebt und das Team gefunden hatte. Heute seien alle stolz, dass ein fester Stamm an Mitarbeiter*innen es geschafft habe, den Bewohner*innen ein echtes Zuhause anbieten zu können. Stefan Fecht sagt: „Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich in Ruhe älter werden kann, ohne mich zu sorgen, denn mein Kind ist gut versorgt und hat ein Zuhause gefunden.“
