Doppelter Grund zum Feiern

Laurentiushöhe begeht Sommerfest und 50-jähriges Jubiläum

Mit dem traditionellen Open-Air-Gottesdienst gemeinsam mit der Ortspfarrei auf dem Vorplatz der „Laurentiushöhe“ startete die Einrichtung für Menschen mit psychisch und geistigen Beeinträchtigungen das Doppeljubiläum.

Kaum war der Schluss-Segen erteilt, spielte auch schon der Musikverein „St. Hubertus“ zum Frühschoppenkonzert auf. Inzwischen hatten dann auch die verschiedenen Verpflegungsstände geöffnet, an denen man sich mit vielfältigem „Speis und Trank“ versorgen konnte. Auch die Kuchentheke im Eingangsbereich der Einrichtung hielt bereits ab dem Mittag diverse Kuchen und Torten sowie Kaffee bereit. Zusätzliche kulinarische Highlights auf dem Festgelände waren ein Waffelstand sowie eine Cocktail-Bar.

Nach der Mittagspause ging’s dann musikalisch im Programm weiter: Die hauseigene Band „Sisters con act“ – krankheitsbedingt diesmal leider nur mit Gitarrist „Roland“ besetzt – gab fetzige Rhythmen aus Pop und Rock zum Besten.

Der Höhepunkt des Doppel-Festes war sicherlich der um 14:00 Uhr startende Festakt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft, Vereinen und Verwaltung waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit Bewohner*innen, Mitarbeitenden und Angehörigen auf ein halbes Jahrhundert sozialpsychiatrischer Arbeit zurückzublicken.

In seiner Begrüßung würdigte Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender des Schwesternverbandes, die Einrichtung als „einen lebendigen und familiären Ort, der sich stetig gewandelt und dabei immer wieder neu erfunden hat.“ Die Laurentiushöhe, einst als Nachsorgeeinrichtung des psychiatrischen Landeskrankenhauses gegründet, entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zur größten sozialpsychiatrischen Einrichtung im Saarland – heute mit 333 Plätzen, rund 350 Arbeitsplätzen und einer engen Verbindung zur Gemeinde Schwemlingen. „In den letzten 50 Jahren hat sich hier ein einzigartiger Ort entwickelt, an dem Integration, Stabilisierung und Heimat für viele Menschen möglich wurden“, so Dane.

Ziel sei es, so Einrichtungsleiterin Eva Ehl, Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Sie betonte: „Trotz der Größe der Einrichtung, der Vielzahl an Menschen, die hier tagtäglich ein- und ausgehen, zeichnet sich die Laurentiushöhe durch eine sehr schöne familiäre Atmosphäre aus. Wir können uns aufeinander verlassen, wir finden kreative Lösungen für die außergewöhnlichsten Probleme – und wir können auch sehr schön miteinander feiern!“

Gaby Schäfer, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Saarländischen Schwesternverband e.V., überbrachte die Grüße des Aufsichtsrates. Sebastian Hahn, Aufsichtsratsvorsitzender, dessen Teilnahme kurzfristig entfiel, betonte in einer schriftlichen Botschaft: „Die Laurentiushöhe ist weit mehr als eine Einrichtung – sie ist ein Ort des Lebens, der Begegnung, der Fürsorge und der gelebten Menschlichkeit.  Seit nunmehr fünf Jahrzehnten steht sie für eine beeindruckende Kontinuität im Engagement für psychisch und geistig beeinträchtigte Menschen sowie pflegebedürftigen Menschen mit entsprechenden Behinderungen. Hier wird täglich geleistet, was sich nicht in Zahlen messen lässt: Zuwendung, professionelle Assistenz und echte Mitmenschlichkeit. Mein aufrichtiger Dank gilt heute allen, die diesen Ort geprägt haben und weiterhin prägen: den Bewohnerinnen und Bewohnern für ihr Vertrauen, den Angehörigen für ihre Verbundenheit, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz sowie den vielen Freunden und Unterstützern der Einrichtung für ihre Treue über all die Jahre.“

Nach einem Vorwort der evangelischen Pfarrerin Andrea Zarpentin folgten Grußworte unter anderem von Kerstin Schikora (Ministerium für Soziales, Teilhabe- und Inklusionsbeauftragte, in Vertretung für Minister Dr. Magnus Jung), Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich sowie Oberbürgermeister Marcus Hoffeld.

Musikalisch „klang“ dann das Fest im wahrsten Sinne des Wortes „aus“: das sog. „Gospel-Pop-Project“ der evangelischen Kirchengemeinde Merzig hatte ab 15:30 Uhr mitreißende Gospel-Songs im Gepäck und wurde gegen 16:15 Uhr vom „DRK-Musikzug Merzig-Wadern“ mit allbekannten orchestralen Weisen abgelöst.

Als die letzten Melodien verstummten, leerte sich langsam aber sicher der Festplatz: alle Beteiligten gingen dann nach und nach hochzufrieden wieder heimwärts. Aber vorab wurde von den Verbliebenen am Getränkestand noch einmal auf die nächsten 50 Jahre „Erfolgsgeschichte“ angestoßen…

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