Der SchwesternJoker

Die Alternative zur klassischen Zeitarbeit in der Pflege

 Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Pflege hat der Schwesternverband einen eigenen Personaldienstleister gegründet. Damit geht der gemeinnützige Träger aus dem saarländischen Ottweiler einen besonderen Weg, wie der Vorstandsvorsitzende Thomas Dane sagt. Es wurde statt der üblichen „Springerpools“ ein separater Betriebsteil mit eigener Marke und eigener Leitung geschaffen, der „SchwesternJoker“, der die Vorteile aus Zeitarbeit und Festanstellung kombiniert.

Die Pflegebranche kämpft mit einem nie dagewesenen Personalmangel. Von dieser Situation profitieren Zeitarbeitsfirmen, die die schwierige Lage der Anbieter nutzen und Personal zu übertariflichen Löhnen vermitteln. Das führt die Träger in eine Kostenfalle, da sie einerseits Fachpersonal vorhalten müssen und andererseits keine übertariflichen Personalkosten von den Kassen refinanziert bekommen. Außerdem kostet ein Zeitarbeitnehmer wegen der Umsatzsteuer und den Gewinnmargen der Fremdfirma den Entleiher mehr als das Doppelte wie eine festangestellte Pflegekraft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SchwesternJoker erhalten eine gesonderte Erschwerniszulage, die den häufigen Wechsel der Einsatzorte honoriert, außerdem einen Dienstwagen und ein Handy. Im Unterschied zur klassischen Zeitarbeit haben die Pflegekräfte eine Stammeinrichtung und sind in die Abläufe beim Schwesternverband eingearbeitet. Das wird von beiden Seiten als sehr positiv wahrgenommen, erläutert Thomas Dane. „Durch die flexible Einsatzplanung sowohl regional als auch überregional und durch das eigene SchwesternJoker-Auto, sind die Mitarbeiter*innen maximal flexibel und können auch kurzfristig aushelfen“, erklärt er weiter. Dabei kommen sie nicht nur in stationären Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen oder bei ambulanten Pflegediensten des gemeinnützigen Trägers zum Einsatz. Die „Joker“ erhalten zwar einen etwas höheren Lohn, für den Träger rechnet sich das Modell dennoch, denn im Unterschied zur Zeitarbeit fallen weder gesonderte Verwaltungskosten noch Mehrwertsteuer und Gewinnmarge Personaldienstleister selbst an.

Für das Modell hat sich der Schwesternverband Kompetenz in die Zentrale geholt: Projektleiterin Alexa Cronauer arbeitete vor ihrem Wechsel bei einer Zeitarbeitsfirma und kennt so den Markt und die Wünsche der Arbeitnehmer genau. Zusammen mit ihr wurden die Details der Umsetzung und das Profil der Marke SchwesternJoker in kurzer Zeit intern erarbeitet und umgesetzt. Das Modell ist Anfang 2023 gestartet. Derzeit werden die Teams in den Regionen aufgebaut.

Zu den Jokern gehört Ramona Perkins. Sie unterstützt seit Anfang Juni in der Region Main-Tauber. Hier springt sie zwischen den Einrichtungen in der Region hin und her und hilft bei Personalengpässen aus. Ihr Dienstplan wird in Zusammenarbeit zwischen Einrichtungsleitung, Regionalleitung und Joker-Zentrale organisiert. Ramona Perkins hat bisher im „Haus St. Josef“ in Königheim und im „Haus an der Tauber“ in Creglingen gearbeitet. Da sie schon Einblicke in mehrere Einrichtungen in der Region bekommen hatte, war es ihr wichtig, auch weitere Häuser des Schwesternverbandes als Joker zu unterstützen. Nach erfolgreicher interner Bewerbung konnte Ramona Perkins als erster SchwesternJoker in der Region Main-Tauber begrüßt werden.

Mehr unter www.schwesternjoker.de

 

 

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